Geschrieben von: Sabine Ruthenfranz
Fachjournalistin Heimtier-Marketing & Katzenmedizin

Über kaum ein Werbethema sind mehr Irrtümer, Binsenweisheiten und Missverständnisse im Umlauf, wie über das Firmenlogo. Kein Wunder, macht es doch das Herzstück des Firmenauftritts aus und wird nahezu überall eingesetzt. Ob auf dem Briefbogen oder den verwendeten Printwerbemitteln. Überall soll es den Firmennamen und das Angebot der Firma einprägsam und auch bekannter machen. Eigentlich. Trotzdem es ein so wichtiger Bestandteil des Firmenauftritts ist, wird oft am falschen Ende gespart, selbst Hand angelegt oder ein billiges Discount-Logo gekauft. Als Anregung und kleine Orientierungshilfe hier meine Top10 der am häufigsten vorkommenden Fehler, was das Firmenlogo betrifft.

Unsere Top 10 der Logo-Irrtümer und Fehlentscheidungen:

  1. Zu viele Details: Gerade Laien neigen dazu alle Ideen in einem Logo zu vereinen. Das Ergebnis gleicht dann keinem Firmenlogo, sondern im besten Falle einer Illustration und verliert so seine Funktion.
  2. Zu viele Farben: Auch wenn der Preis bei heutigem Produktionsstandard auch für mehrfarbige Produkte sehr stark gesunken ist, sollte ein Logo nicht zu viele Farben enthalten. Das Logo sollte durch die Farbe unterstützt werden und nicht davon ablenken. Ein gut gestaltetes Logo wirkt zu dem auch in schwarzweiß.
  3. Die Lieblingsfarben verwenden: Es geht bei der Farbauswahl weder um die persönliche Lieblingsfarbe, noch um Geschmack. Vielmehr sind die Farben ein weiteres Gestaltungsmittel, welches die Individualität des Logos unterstreichen soll. Dabei sollte auch die jeweilige Farbpsychologie berücksichtigt werden.
  4. Logo vom “Discounter” kaufen: Ein Wiederspruch in sich ist es ein Logo mehrfach an verschiedene Firmen zu verkaufen. Trotzdem gibt es zahlreiche Anbieter im Internet die zu billigsten Preisen solche Fertig-Logos anbieten. Diese Firmenlogos sind nicht individuell erstellt und verfehlen schon deshalb meist ihren Zweck.
  5. Aus Clip-Arts ein Logo machen: Die Symbole, Icons und Bildchen, die in den meisten Office-Programmen integriert sind, können schnelle Hilfsmittel für Aushänge und Präsentationen sein. Ein Logo daraus zu erstellen verfehlt genau wie die Discount-Logos die Funktion.
  6. Das Logo als variables Deko-Element verwenden: Ein Firmenlogo dient nicht dem Auffüllen leerer Flächen auf Visitenkarten oder Flyern. Sinn und Zweck ist es auch nicht möglichst viele verschiedene Logovarianten auszuprobieren, weil man sich nicht entscheiden kann oder weil man so viele Ideen hat.
  7. Das Logo selbst online gestalten: …. ist reine Augenwischerei. Auch wenn es vielleicht Spaß macht mit einem Online-Tool ein wenig zu experimentieren, mit Logodesign hat das wenig zu tun. Die Online-Tools kombinieren per Mausklick nur verschiedene, schon bestehenden Elemente. Am Ende hat man aber weder eine qualitativ hochwertige Datei für Drucke und andere Werbemittel, noch ein funktionales und individuelles Logo. Besser ist es die Möglichkeiten die das internet diesbezüglich bietet zu nutzen, um sich selbst schon mal ein Bild von seiner Vorstellung zu machen und den Logo-Auftrag besser formulieren zu können.
  8. Schreibschriften Im Logo verwenden: Sicher gibt es Logos die auch Schreibschriften enthalten. Aber die wenigsten darunter dürften funktional sein. Der Text in der Wortbildmarke soll nun mal informieren und das auch bei kleinster Abbildung. Schreibschriften eignen sich denkbar wenig um diese Anforderung zu erfüllen.
  9. Fotos in das Logo einbauen: Fotos haben in Logos nichts verloren. Sie können nicht beliebig skaliert werden (zum Beispiel sehr klein auf Visitenkarten und sehr groß auf Mega-Postern) und sind zu detailreich.
  10. Gar kein Logo verwenden: Auf das Logo zu verzichten ist sicher eine Alternative, wenn man eine Geschäftsidee erst mal “ausprobieren” möchte. Aber in diesem Fall wird man nie wissen wie sich das Geschäft entwickelt hätte, wenn man direkt auf hochwertige Werbemittel gesetzt hätte. Grundsätzlich vermittelt das Logo den berühmten ersten Eindruck und zeigt auch wie ernsthaft man sich mit seinem Unternehmen, dem Geschäft, der Dienstleistung auseinander gesetzt hat.

Den Top10 der Logoirrtümer möchte ich aktuellem Anlass noch etwas hinzufügen:
Wenn du dein aktuelles Logo lieber “geheim halten” möchtest weil es dir nicht gefällt, zum Beispiel indem du es möglichst unauffällig auf den Werbeflächen platzierst, dann sollten wir dringend miteinander reden.