Geschrieben von: Sabine Ruthenfranz
Fachjournalistin Heimtier-Marketing & Katzenmedizin

Ist dein Firmenauftritt, wirklich auch DEIN Auftritt?

Ich habe in den letzten Tagen wieder einige Internetseiten für einen Marketing-Check-up angesehen. Dabei ist mir ein gemeinsames Problem oder nennen wir es ein gemeinsamer Knackpunkt aufgefallen. Und zwar der Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung meiner KundenInnen bezüglich der auf ihrer Homepage gezeigten Inhalte. 

Denn das, was ich auf den Internetseiten gesehen habe, stimmte oft nicht mit dem überein, was mir meine Kundinnen und Kunden im Vorfeld über ihr Business/ihre Dienstleistungen erzählt haben.

Von Joseph und Harry lernen

Die amerikanischen Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham haben bereits 1955 zur Demonstration von Selbst- und Fremdwahrnehmung das sogenannte Johari-Fenster entwickelt. Keine Angst, du darfst ruhig weiterlesen. Ich werde dich nicht mit irgendwelchen Theorien langweilen. Aber das Johari-Fenster ist wirklich ein einfaches und sehr interessantes Modell, um sowohl seine private, als auch seine geschäftliche Wahrnehmung zu überprüfen. Was mir daran so gut gefällt ist, dass es so herrlich praxistauglich, ganz einfach anzuwenden und anhand der Fensterskizze fast selbsterklärend ist.

Das Johari-Fenster zeigt in einem viergeteilten Quadrat die folgenden Bereiche:

  • öffentlich/bekannt: Dinge die mir und auch anderen bekannt sind
  • privat/geheim: Dinge, die mir bekannt sind, aber andere nicht wissen
  • unbekannt: Dinge die sowohl mir als auch anderen unbekannt sind
  • der blinde Fleck: Das was andere wahrnehmen, mir aber unbekannt ist

Ich habe dieses Modell, das Johari-Fenster, nun einmal auf den geschäftlichen Auftritt übertragen und daraus ein Business-Johari-Fenster gemacht.

Wenn Selbst- und Fremdwahrnehmung nicht übereinstimmen

Anhand dieses Modells kann man sich nun zum Beispiel eine besondere Eigenschaft, die es zu untersuchen gilt herauspicken und in die einzelnen Fensterbereiche gucken und damit untersuchen in wie fern die eigene Wahrnehmung mit der Wahrnehmung anderer übereinstimmt. Denn das ist dir bestimmt auch schon mal passiert: Ein Freund, Verwandter oder Bekannter sagt von sich selbst, dass er zum Beispiel sehr gut mit Kritik umgehen kann und auch sehr tolerant und offen ist. Aber du kannst aus eigener Erfahrung sagen, dass das ganz sicher nicht der Fall ist. Hier stimmen dann Selbst- und Fremdwahrnehmung nicht überein, was sicherlich im Alltag öfter mal zu Konflikten führt. Das ist der blinde Fleck. Man kann sich nun wiederum ansehen warum das so ist, was man dagegen tun kann usw. Aber darum geht es mir gerade gar nicht.

Das Johari-Fenster für das eigene Business nutzen

Versuchen wir das Johari-Fenster mal auf unser Business zu übertragen. Nicht wissenschaftlich, psychologisch oder was auch immer – nur ganz simpel. Nehmen wir einmal an, ich habe ein Business in welchem es ganz besonders darauf ankommt locker, sympathisch, fröhlich bei meiner Zielgruppe anzukommen. Dann sollte mein gesamter Firmenauftritt darauf ausgerichtet sein, schließlich soll sich meine Zielgruppe ja auch angesprochen fühlen. Die Art und Weise wie ich bei meiner Zielgruppe wahrgenommen werden will, sollte sich durch alle Werbemittel ziehen. Angefangen beim Logo, bei Visitenkarte und Geschäftspapieren, aber vor allem auch bei Flyern und der Homepage. Denn dort kann man sich und sein Unternehmen ganz besonders umfangreich darstellen. Schließlich hat man nicht nur Bild und Text, sondern auch Ton, sogar Video (zumindest theoretisch) zur Verfügung. Meiner Meinung nach stellt die Homepage also das Werbemittel dar, über welches du dich am umfangreichsten und vollständigsten präsentieren kannst.

Die Bildwelt ist ein entscheidender Baustein der Selbstdarstellung

Die Bildwelt, die ich in den letzten Artikeln ja schon ein wenig besprochen habe, spielt auch hierbei wieder eine entscheidende Rolle. Wenn man eigene Fotos einsetzt, kann man sämtliche Facetten der Bildsprache zu seinem Vorteil ausschöpfen. Oder man macht aus Unwissenheit oder aufgrund unzureichender Beratung im Vorfeld genau das Gegenteil und schießt damit in die falsche Richtung. Weit weg von der Zielgruppe. Bleiben wir einmal bei dem Beispiel Bildwelt. Wenn ich das locker, sympathische, fröhliche Business darstellen möchte, oder gar mich selbst als Dienstleister so in Szene setzen will – wie kann ich in meinen Bildern genau das rüberbringen?

Ganz sicher nicht mit einer kühlen Atmosphäre, mit kühlen Farben und konservativer Kleidung in einer tristen Umgebung. Ich muss für meine Bilder wieder einmal genau überlegen wie ich meine Zielgruppe ansprechen kann. Der Firmenauftritt ist eine Inszenierung!

Damit dir solche Fehler nicht passieren bzw. damit du deinen Firmenauftritt schon einmal ganz für dich alleine prüfen kannst, habe ich das Johari-Fenster auf dein Business übertragen. Schau es dir in der Skizze an. Du kannst in mindestens zwei Bereichen neue Marketinghebel für dich entdecken. Du musst nur genau hinsehen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Entdecken deines wirklichen, tatsächlichen, geschäftlichen Auftritts. Sei nicht erschrocken, wenn du etwas findest, was dir nicht gefällt. Freue dich darüber, denn dort sind deine neuen, effektiven Marketingmöglichkeiten verborgen. Du musst sie nur noch ausgraben und umsetzen.

Hast du Lust dir dein Business-Johari-Fenster anzusehen? Oder hast du es sogar schon gemacht?

Ich freue mich auf dein Feedback per E-Mail an miau@cat-competence.de.
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