Geschrieben von: Sabine Ruthenfranz
Fachjournalistin Heimtier-Marketing & Katzenmedizin

Netzwerktreffen (ganz gleich ob online oder offline) müssen keinem zuvor festgelegten “Programm” folgen. Damit sie dennoch strukturiert ablaufen und alle Teilnehmer auf ihre Kosten kommen, kann man sie als “Lean Coffee” stattfinden lassen. In diesem Artikel erfährst du die Hauptmerkmale dieses praktischen und simplen Formats.

Unser Lean Coffee Bochum - Austausch und Inspiration für nette Menschen

Der Ablauf eines „Lean Coffee”-Treffens

Lean Coffee ist ein strukturiertes Treffen ohne festgelegte Agenda. Ich finde es hat etwas von einem Mini-Barcamp.

Obwohl es keine vorab geplanten Themen gibt, läuft es sehr organisiert ab und folgt bestimmten Regeln. Diese sind jedoch bewusst sehr einfach gehalten und ermöglichen in relativ kurzer Zeit viele Themen zu besprechen. Jeder kommt auf seine Kosten und es wird so gut wie nie langweilige, da man selbst die Themen mitbestimmen kann. Und auch stillere Teilnehmer kommen so zu Wort.

  1. Die Inhalte, also die Agenda, wird zu Beginn jedes Treffens von den Teilnehmern per Abstimmung festgelegt.
  2. Jeder darf Themen (die zum Oberthema passen) vorschlagen.
  3. Jeder hat zwei (oder mehr) Stimmen, um für die vorgestellten Themen zu wählen.
  4. Die Themen werden nach der Anzahl der Stimmen priorisiert und los geht’s.
  5. In Zeitfenstern von meist 10 Minuten werden die Themen der Reihe nach besprochen.

Sind die 10 Minuten um, entscheidet die Gruppe, ob das Thema verlängert werden soll. Dann geht es mit dem Folgethema weiter.

Weitere Informationen und Hintergründe zu „Lean Coffee“ findest du auch auf http://german.leancoffee.org/

Anleitung zum „Lean Coffee“

Das brauchst du für einen Lean Coffee:

  • Moderator / Organisator
  • Teilnehmer (max. 20 Personen, für mehr ist das Format nicht so gut geeignet)
  • ein großes Blatt Papier, Haftnotizen und Stift (oder ein Flipchart)
  • Stoppuhr (zum Beispiel die in deinem Smartphone)
  1. Zur Vorbereitung nutzt man am besten drei Haftnotizen und schreibt darauf: Themenauswahl, Diskussion und Fertig (oder etwas, was bei dir gerade besser zu passen scheint).
  2. Dann bittet man die Teilnehmer Themen vorzuschlagen, indem sie einfach auf weitere Haftnotizen geschrieben und vom Moderator eingesammelt werden. Nicht jeder Teilnehmer muss etwas vorschlagen.
  3. Der Moderator liest die Themenvorschläge vor und bittet um Handzeichen zur Abstimmung. Jeder Teilnehmer hat zwei Stimmen.
  4. Um die Abstimmungsergebnisse festzuhalten, macht er einfach Punkte oder Striche auf die jeweilige Haftnotiz. Alternativ können die Themen auch herumgereicht werden, so dass jeder seine Stimmen auf den Themenzetteln selbst eintragen kann.
  5. Die Themen werden der Reihenfolge nach vom Moderator in die erste Rubrik (Themenauswahl) geklebt.
  6. Das Thema mit den meisten Stimmen wird zuerst besprochen. Zur Verfügung stehen 10 Minuten je Thema mit einer optionalen Verlängerung von 5 Minuten. Zur Zeitmessung eignen sich zum Beispiel die Stopp-Uhr-Funktion eines beliebigen Smartphones oder spezielle Moderator-Uhren.
  7. Nach 10 Minuten wird per Handzeichen abgestimmt, ob die Teilnehmer weiter über das aktuelle Thema sprechen möchten oder bereits zum nächsten Thema gewechselt werden soll.