Geschrieben von: Sabine Ruthenfranz
Fachjournalistin Heimtier-Marketing & Katzenmedizin

Seit vielen Jahren läute ich irgendwann im Dezember bis Anfang Januar meine „Winterpause“ ein. Die Reaktionen hierauf könnten nicht unterschiedlicher sein. Von: „Was, so lange Urlaub? Na, du lässt es dir aber gut gehen!“ Über: „Pause? Du arbeitest doch trotzdem die ganze Zeit weiter!“ Bis zu: „Eigentlich gar keine schlechte Idee, wie du das machst!“ Letztere wissen bereits, was es mit meiner oder unserer (denn mein Mann ist natürlich auch mit von der Partie) Winterpause auf sich hat.

Mein „Pipi-Langstrumpf-Business“ 😉

In den mittlerweile fast 17 Jahren meiner Selbständigkeit habe ich so einige Aha-Erlebnisse gehabt. Klaro!

Eine sehr wichtige Erkenntnis ist zum Beispiel, dass ich immer recht lange brauche, um vom Arbeitsmodus im Alltag in den Urlaubsmodus zu kommen. Damit geht es mir nicht allein so. Denn es ist längst bekannt, dass ein Urlaub in den meisten Fällen erst ab zwei Wochen aufwärts die gewünschte, entspannende Wirkung zeigt. Nun ist es bei mir jedoch so, dass ich echt sehr gerne arbeite und mich nicht ohne Grund als „Herzblut-selbständig“ bezeichne. Denn streng genommen gibt es bei mir kaum arbeitsfreie Zeiten. Ich liebe meine Arbeit, da ich mir ein ganz klein wenig wie Pipi Langstrumpf mein Business so gemacht habe, wie es mir gefällt 😉 Kein Grund zum neidisch werden. Natürlich gibt es auch bei mir Aufgaben, die ich nicht gerne mache, wie zum Beispiel die Buchhaltung… Aber im Großen und Ganzen begleitet mich meine Arbeit rund um die Uhr an 7 Tagen der Woche. Und ich habe Spaß dabei 🙂

In der Advents- und Weihnachtszeit, möchte ich dennoch mehr Zeit für Familie und Freund finden, um über den Weihnachtsmarkt zu bummeln. Plätzchen zu backen, Adventskalender zu basteln, zu lesen und die Wohnung zu dekorieren. Das gelingt mir aber nur dann, wenn ich es schaffe meinen Kopf in den Ferienmodus zu bringen. Wenn ich aber an meine ganzen Ideen und Pläne für mein Business denke, bleibe ich irgendwie immer im Arbeitsmodus und der Advent rauscht einfach so durch. Das wäre zu schade.

Winterpause und trotzdem arbeiten?

Wenn das Jahr ausklingt und die meisten Aufträge und Projekte fertig abgewickelt sind, wird es spürbar ruhiger im Büro. Irgendwann kam mir in dieser Zeit die Idee manch einen Kleckerkram an Arbeit zusammenzuraffen und unter Hochdruck „abzuarbeiten“. Also genau das Gegenteil von „Große Aufgaben in verdauliche Häppchen aufteilen!“, was ich sonst immer empfehle. Es ist so etwas wie eine „Fokus-Verschiebung“ mit der ich meinen Kopf austrickse, um runter zu kommen und mehr Zeit zu haben, die ich mir eigentlich ja einfach nur nehmen muss. Die meisten Aufgaben können ohne Probleme im November erledigt werden. Oder sie haben Zeit bis Januar. Man muss es, oder besser, man muss “sich selbst” einfach nur organisieren.

Ich sage also meinem Kopf: „Los geht’s, jetzt aber mal Vollgas! Du hast nur noch x Tage bis zur Winterpause.“

Das hat zur Folge dass ich meine Zeit noch akribischer plane, da ich ja meine selbst gesetzt Deadline einhalten muss. Dazu gehört auch, dass ich meinen Kunden eine Info-E-Mail sende, in welcher ich auf meine Winterpause hinweise. Vielleicht hast du ja auch so eine bekommen.

Viele Aufgaben rücken damit in die Zeit VOR meiner geplanten Winterpause. Und das schafft mir Freiräume für Privates, aber auch für etwas anderes, woran mein Herz hängt: Denn ich möchte unbedingt auch an meinem Business weiter arbeiten und die Zeit nutzen, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Mich weiterbilden, mein Büro aufzuräumen, Unterlagen sortieren und das kommende Jahr planen. Es so etwas wie eine Inspektion mit Ölwechsel, um Kraft und Ideen zu tanken. Ein Ritual, welches mich mit neuer Energie versorgt. Ein frischer Wind, der Unnützes wegfegt und den Blick auf die wichtigen Dinge schärft. Wenn ich das schaffe, wie geplant, hat es eine für mich magische Wirkung. Es stellt sich höchste Zufriedenheit und Zuversicht ein. Ich bin maximal motiviert und kann die Zeit rund um Weihnachten und den Jahreswechsel intensiv genießen. Denn ich habe das gute Gefühl an alles gedacht und alles bestens geplant zu haben. Dann kann Weihnachten kommen. Dass ich vielleicht doch noch etwas vergessen habe, ist dann erst im Januar Thema 😉

Also “ich bin dann bald mal weg” und wenn es brennt, trotzdem für euch da 🙂
In diesem Sinne wünsche ich euch eine tolle Adventszeit

eure Sabine

Anregungen und Ideen für die Winterpause

  • Hompagepflege mit Liebe (Updates prüfen, kleine Fehler beheben, Texte tunen…)
  • Softwareupdates in Ruhe machen
  • neue Software anschaffen und in Ruhe einrichten
  • Redaktionsplan für Social Media Aktivitäten erstellen
  • Vorbereiten der Social Media Inhalte (Texte/Bilder)
  • Eventbesuche planen (Termine, Anfahrten, Unterkünfte z.B. für Messen)
  • Netzwerktermine im Kalender eintragen
  • E-Mail-Eingang und Desktop aufräumen
  • Backups des Computers, Handys, Tablets prüfen oder einrichten
  • sich mit einem Onlinekurs weiterbilden
  • Blogbeiträge schreiben
  • Marketingaktivitäten planen
  • Büro aufräumen
  • Akten sortieren und wegheften
  • das Büro neu dekorieren
  • ein neues Tool zur Organisation ausprobieren (wie wäre es zum Beispiel mit meinem kostenlosen Business Bujo?)
  • die Ernährung umstellen
  • zur Massage gehen
  • sich mehr an der frischen Luft bewegen

Und: Weihnachtspost mit Liebe (!) vorbereiten und verschicken… oder weglassen ! Denn Weihnachtspost, die nicht von Herzen kommt, ist auch keine 😉