Geschrieben von: Sabine Ruthenfranz
Fachjournalistin Heimtier-Marketing & Katzenmedizin

Wer selbständig ist und Werbung macht, hat sich notgedrungen sicher schon ein paar Mal mit dem Thema „Bildwelt“ auseinandergesetzt. Oft wird aber nach den ersten Gedanken daran direkt wieder abgebrochen und zu Notlösungen gegriffen. Denn eine Bildwelt aufzubauen ist auch für Profis eine echte Herausforderung. Dennoch werden Bilder an diversen Stellen benötigt. Von der Homepage, über Onlinebanner und Sharingbilder, bis hin zu den klassischen Printwerbemitteln, wie Flyer und Prospekte. Und diese Bilder sind viel mehr als schmückendes Beiwerk!

Unterscheidung von Imagebildern und Bildwelt

Einzelne Bilder oder auch Imagebilder, werden zur Illustration von Werbemaßnahmen verwendet. Du kennst sicher den Ausdruck „Textwüste“ also eine Homepage oder ein Flyer, der hauptsächlich Text enthält. Das sieht nicht nur langweilig aus, sondern hält erwiesenermaßen auch deine Kunden davon ab sich näher mit deinem Thema auseinanderzusetzen.

Bilder erleichtern den Einstieg in ein Thema und können Produkte und Dienstleistungen abbilden. Häufig dienen sie aber auch dazu ein Thema mit einer besonderen Werbeatmosphäre auszustatten und die Zielgruppe an den richtigen Stellen „zu kitzeln“.

Die Bilder sollten also nicht nur hübsch anzusehen sein, sondern auch ein paar Funktionen erfüllen. In jedem Fall sollten Imagebilder folgende Eigenschaften haben:

  • authentisch
  • sympathisch
  • möglichst aktuell
  • professionell
  • eindeutig

Nutzt man nun eine Auswahl von mehreren Bildern, die im Idealfall ein gemeinsames, optisches oder inhaltliches Merkmal haben, spricht man von einer Bildwelt. Dabei macht man sich ein thematisches Konzept zu nutze, um seinen Wiedererkennungswert zu erhöhen, sich von Mitbewerbern abzuheben und um sich bzw. sein Unternehmen zielgruppengerecht zu präsentieren.

Ganz gleich, ob man nur einzelne Bilder oder eine Bildwelt verwendet: Das oberste Gebot ist es, sich immer besonders positiv und möglichst individuell in Szene zu setzen. Und hierbei gibt es diverse Hürden zu überwinden.

Hürden bei der Bildbeschaffung

An geeignete Bilder zu kommen ist kein Hexenwerk. Dennoch gibt es ein paar Hürden zu meistern. Aber die Arbeit lohnt sich, denn wenn du erst einmal eigene Bilder hast, kannst du sie langfristig nutzen und von zahlreichen Vorteilen profiteren.

Stockfotos oder eigene Bilder?

Es gibt wunderbare Bilddatenbanken mit Bildmaterial zum kleinen Preis, aber mit der Auswahl kann man leicht Tage verbringen. Außerdem gibt es für die Verwendung eine recht undurchsichtige Rechtsprechung, die einfach keinen Spaß macht. Selbst Anwälte sprechen im Zusammenhang mit der Verwendung gekaufter Bildmaterialien von diversen, rechtlichen Grauzonen und einer zum Teil unsicheren Rechtslage. Meist ist man auch dazu verpflichtet einen Hinweis auf den Fotografen am Motiv anzubringen und/oder auch im Impressum auf die Bildquelle hinzuweisen. Das sieht dann nicht so toll aus. Bevor du also zu Stockfotos greifst, überlege gut ob du nicht lieber eigene, individuelle Fotos verwenden kannst.

Bilder für ein Produkt oder eine Dienstleistung?

Unternehmen die „greifbare Produkte“ verkaufen, haben schon einmal den Vorteil, dass ein Teil der Bildwelt damit klar ist. Denn sie benötigen ganz sicher Fotos ihrer Produkte. Der Profifotograf kann die Produkte perfekt abbilden, kostet aber natürlich auch Geld. Je nach Größe des Unternehmens, wird dann auch schon mal zur eigenen Kamera gegriffen. Und hier kann es schnell nach hinten losgehen, denn selbst ambitionierte Hobbyfotografen kommen beim Thema Produktfotografie schnell an ihre Grenzen. Hier heißt es dann ehrlich zu sich selbst oder zu seinem Helfer zu sein, um den Abverkauf der Produkte nicht mit ungeeigneten Abbildungen zu gefährden.

Geht es um Dienstleitungen wird es schon etwas spannender. Welches Bild kommt dir in den Sinn, wenn du an das Thema Beratung denkst? Ein Mann im Anzug mit Handy am Ohr? Eine Mitarbeiterin im Gespräch mit einem Kunden am Messestand? Bloß nicht! Denn diese Bilder gelten zu recht als abgedroschen und keiner mag sie mehr sehen. Außerdem hat eine Dienstleistung mit persönlichen Beziehungen zu tun. Gekauftes Material mit fiktiven Mitarbeitern darauf ist also nicht der richtige Weg um Vertrauen aufzubauen. Wenn du Dienstleistungen verkaufst und es gut machen willst, wirst du um Fotos der echten MitarbeiterInnen nicht herumkommen.

Die 7 häufigsten Fehler rund um die Bildbeschaffung

  • Bilder von fremden Internetseiten verwenden (das ist illegal und zusätzlich kontraproduktiv).
  • „Abgedroschenes“ Stockmaterial verwenden und damit jegliche Vorteile und Funktionen einer Bildwelt vereiteln.
  • Die eigenen Fotokünste oder die eines Helfers überschätzen und qualitativ schlechte Fotos verwenden.
  • Seine Kinder/Enkelkinder für sein Marketing verwenden „weil sie so niedlich sind“ (das ist echt peinlich).
  • Urlaubsfotos für sein Marketing verwenden (es sei denn es gibt einen guten Grund ;-))
  • Bilder in zu geringer Auflösung für Drucksachen verwenden (das sieht pixelig aus).
  • Motive mit dem „Zauberstab“ freistellen und „ausgefressene“ Motive benutzen (gar nicht professionell).

Eine böses Falle: Die Google-Bildersuche

Die klassische Bildersuche der bekannten Suchmaschine ist bestens geeignet um sich inspirieren zu lassen. Doch diese Funktion wird leider oft missverstanden. Denn die Bilder, welche in den Bilder-Suchergebnissen so fein säuberlich gezeigt werden, dürfen nicht einfach verwendet werden. Diese unterliegen bis auf wenige Ausnahmen dem Urheberrecht. Auch dann, wenn es für den einen oder anderen den Anschein macht, man könne diese Bilder frei verwenden. Schließlich kann man ja auch ganz einfach darauf zugreifen und sie herunterladen.

Lizenzfreie Bilder finden

Zusätzlich sorgt die Google-Funktion Erweiterte Suche für weitere Missverständisse. In der Presse wurde diese Funktion angepriesen, darüber frei zu nutzende, lizenzfreie Bilder finden zu können. Und das funktioniert auch. Eigentlich. Allerdings müssen die richtigen Voreinstellungen für diese Suche ausgewählt werden, damit wirklich im Suchergebnis frei zu verwendenden Bilder angezeigt werden. Einmal abgesehen davon, dass Google hier natürlich keine Gewähr für die Richtigkeit der Ergebnisse übernimmt, hat auch die Presse diesen Link meiner Meinung nach recht leichtfertig in Umlauf gebracht. Mit der Überschrift “Google: Bildersuche stöbert gratis-Fotos auf” hat zum Beispiel auch die Computer-Bild den Anschein erweckt, über diesen Link könne man ausschließlich lizenzfreie Bilder auffinden. In dem Formular zur erweiterten Bildersuche muss jedoch unbedingt die passende Auswahl unter Nutzungsrechte getroffen werden, um an die tatsächlich lizenzfreien Bilder zu kommen. Weitere Informationen zur Suche nach frei zu nutzenden Bildern mit Google findest du hier.

Und, hast du schon Bilder für dein Marketing in Verwendung? Wie zufrieden bist du damit?

Ich freue mich auf dein Feedback per E-Mail an miau@cat-competence.de.
Oder trage dich zu einem virtuellen Kaffee in meinen Onlinekalender ein. Ich rufe dich an, du kannst deine Fragen stellen und wir können uns unverbindlich ein wenig kennenlernen.