Geschrieben von: Sabine Ruthenfranz
Fachjournalistin Heimtier-Marketing & Katzenmedizin

Im letzten Blogbeitrag, habe ich dir schon eine kleine „Anleitung zum Freunde-sein“ geschrieben. Darin ging es um den Umgang mit Kettenbriefen und um die Reichweite (die Anzeige) von Facebookposts. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir noch weitere Tipps zur Beziehungspflege auf Facebook geben. Sozusagen die „Anleitung zum Freunde-sein“ Teil 2. Und auch hier steckt der Teufel im Detail 😉

“Freunde aufräumen” oder auch “Geh weg, du Freund zweiter Klasse!”

Gelegentlich kommt es auf Facebook dazu, dass man bei einem Facebookfreund liest, er würde nun seine „Freunde aufräumen“. Damit ist meist gemeint, dass der betreffende Freund offenbar viele Facebook-Freunde hat, mit denen er „im realen Leben“ außerhalb von Facebook eben nicht befreundet ist und diese Kontakte nun aussortieren möchte. Oder weil er „plötzlich“ der Meinung ist, dass das Menschenprofil privat zu sein hat und alle anderen gefälligst die Facebookseite liken sollen, um in Kontakt zu bleiben. Grundsätzlich kann das ja jeder halten wie er will. Aber wenn du Facebook auch geschäftlich nutzt oder nutzen möchtest und du zudem auch ein aktives Netzwerk aufbauen und davon profitieren möchtest, solltest du dir am besten vorher ein paar Gedanken dazu machen.

Feind oder Freund?

Ich selbst habe einen eher überschaubaren persönlichen Freundeskreis und verwende den Begriff Freund oder Freundschaft entsprechend selten. Durch Facebook haben sich die Begriffe “Freund und Freundschaft” jedoch ein wenig ausgeweitet. Denn auf Facebook spreche ich durchaus häufiger von Freunden, meinen Facebookfreunden eben. Das hat noch nicht einmal etwas mit der Freundschaftsqualität zu tun, sondern einfach damit, dass ich allein auf Facebook Menschen richtig gut kennengelernt habe, ohne sie jemals im wahren Leben gesehen zu haben. Einige davon habe ich irgendwann einmal live und in Farbe kennengelernt. Andere nicht.

So gibt es bei mir Freunde und Facebook-Freunde und Kontakte die beides sind. Aber es gibt auch Facebook-Kontakte, die ich (noch) nicht näher kennengelernt habe. Diese heißen bei Facebook aber auch “Freunde”. Ich finde das nicht schlimm. Das Schöne ist: Auf Facebook findet man relativ schnell heraus, ob man die gleiche Wellenlänge hat oder nicht. Und falls nicht, kannst du die Posts derjenigen einfach ausblenden. Schließlich gibt es auch “echte Freunde” mit anderen Interessen.

Deine Grenze der Öffentlichkeit: eine Frage der Offenheit

Wenn du so wie ich selbständig oder nebenberuflich selbständig bist, wirst du über kurz oder lang nicht darum herumkommen dir ein Netzwerk aufzubauen und mit diesem zu arbeiten. Schließlich gibt es immer irgendetwas wobei man selbst Unterstützung gebrauchen oder womit man anderen helfen kann. Denn Netzwerken bedeutet geben und nehmen! Netzwerken bedeutet aber auch einen bis zu einem gewissen Grad offenen Umgang mit seiner eigenen Person zu pflegen. Damit meine ich nicht “Offenheit bis zur Farbe der Unterhose”, sondern einfach nur einen offenen Umgang mit anderen Menschen. Wenn du nun sagst „Das will ich aber nicht!“ – prima. Denn in den sozialen Medien kann man im Gegensatz zum wahren Leben wunderbar seine persönlichen Grenzen ziehen und einhalten.

Mal ganz nebenbei gesagt: Ich wünsche mir an so manchem Tag, dass ich einen Menschen, der im wahren Leben vor mir steht oder den ich am Telefon habe, einfach so „blocken“ könnte. Zack und weg.

Jedenfalls steht es einem jedem Menschen zu seine Grenzen selbst zu gestalten. Und auf Facebook klappt das ganz wunderbar, wenn man will. Häufig fangen die Gedanken rund um Offenheit, Netzwerken und Kontakte jedoch erst dann an, wenn das Kind quasi schon in den Brunnen gefallen ist. Also dann, wenn bereits eine Vielzahl fremder Kontakte angenommen wurden. Und dann kommt es zu den eingangs erwähnten “Aufräumaktionen”.

Doch stop! Freunde kann man doch nicht so einfach aufräumen. Oder doch? Auch wenn es nach der eigenen Definition keine „echten“ Freunde sind, so sind es doch trotzdem Kontakte, die man irgendwann einmal angenommen hat. Jetzt zu sagen: „Sorry, aber du bist kein echter Freund und mein Profil soll bitteschön privat bleiben. Like doch meine Facebookseite, du Nicht-Freund, du Facebook-Freund zweiter Klasse…“ Ich finde das extrem unhöflich, zumal es auch eleganter geht.

Vermeide öffentliche Freundschafts-Aufräumaktionen

Wenn du dich dazu entschlossen hast Facebook oder ein anderes soziales Netzwerk zu nutzen, hast du die Wahl mit wem du engeren Kontakt möchtest und mit wem nicht. Wenn du ein eigenes Business betreibst, solltest du jedoch verstehen, dass du als Selbstständige/r notgedrungen sichtbar sein musst und die Öffentlichkeit immer ein Stück weit dabei sein wird. Wenn dich jemand kontaktiert, ist es also eigentlich immer ein Grund zur Freude, denn es interessiert sich jemand für dich und/oder deine Arbeit. Wenn du denjenigen nicht in deinen Kontakten haben möchtest, dann lehne die Freundschaftsanfrage einfach ab.

Eine „öffentliche Freundschafts-Aufräumaktion“ solltest du jedoch in jedem Fall vermeiden. Denn das ist ein A**tritt mit Ansage und damit trittst du unweigerlich deinen Kontakten ordentlich auf die Füße. Solltest du also bereits eine Vielzahl unerwünschter Kontakte angenommen haben, so überlege dir wen du davon wirklich unbedingt „loswerden“ musst.

Ich persönlich bin der Meinung, dass ich niemanden, der an meinen Aktivitäten ernsthaft interessiert ist entfreunden muss. Es sei denn, dieser Jemand verhält sich in irgendeiner Form aufdringlich, respektlos oder teilt einen Humor, den ich nicht teile. Aber in diesen Fällen ist es auch nicht schade drum ihn einfach zu entfreunden oder gar zu blockieren. Wenn mir also jemand ordentlich auf den Zwirn geht, dann blockiere ich ihn, weil er wirklich etwas Ungehöriges getan oder gepostet hat. Die Funktion “Entfreunden” nutze ich so gut wie nie

Blockieren oder entfreunden?

Jemanden „als Freund entfernen“ bedeutet zuerst einmal nur, dass du auf Facebook nicht mehr mit ihm befreundet bist. Er kann je nach deinen persönlichen Privatsphäreeinstellungen weiterhin deine Posts lesen und dein Profil ansehen. Wenn du allerdings etwas postest, was nur deine Facebookfreunde sehen können, ist dieser Nutzer dann nicht mehr dabei und kann diese Posts nicht mehr sehen. Er wird jedoch nicht mehr automatisch deine Posts in seiner Timeline, seiner Chronik, angezeigt bekommen. Es sei denn er hat dich abonniert.

Jemanden „blockieren“ ist eine Stufe härter. Wenn du jemanden blockierst, kann er nichts mehr von dir sehen und du nichts mehr von ihm. Er kann bei dir nichts kommentieren und auch nicht erneut eine Freundschaftsanfrage stellen. Ihr seid füreinander unsichtbar. Eine herrliche Funktion 😉  Wenn dir also jemand wirklich sehr unangenehm aufgefallen ist und du ihn komplett aus “deinem Facebook” wegzaubern möchtest, nutze die Funktion „blockieren“. Auch hier wird derjenige nicht darüber benachrichtigt. Er wird dich einfach nicht mehr auf Facebook finden. Hokuspokus-Verschwindibus 🙂

Entledige dich also deiner unerwünschten Kontakte am besten nur, wenn es wirklich sein muss, indem du sie still „entfreundest“ oder “blockierst” und mache keinen Akt daraus.

Ein anderer, etwas mühsamerer Weg wäre noch, die betreffenden Kontakte per Direktnachricht über den Facebook-Messenger anzuschreiben, ihnen dein Anliegen kurz zu erklären und sie erst dann „höflich zu entfreunden“.

Mehr Privatsphäre trotz öffentlichem Profil

Wenn du zum Beispiel schon einige „fremde“ Kontakte in dein Profil gelassen hast und du dich nach mehr Privatsphäre sehnst, du dich aber gleichzeitig auch bemühen musst dein Business öffentlich bekannt zu machen: Gründe doch einfach eine geheime Facebook-Gruppe. Dort kannst du mit ganz ausgewählten Personen deine privaten Urlaubsfotos austauschen und Dinge posten, von denen du meinst, dass es „privat bleiben soll“.

ABER: Eines solltest du beachten. Vertraue nie darauf, dass private Posts für immer und ewig privat bleiben. Denn Facebook ist auch nur Technik und es kann durchaus passieren, dass Fehler auftreten. Poste also grundsätzlich nur etwas, wovon du dir guten Gewissens vorstellen könntest, dass es auf der Plakatwand, bei dir Zuhause gegenüber, mit Angabe deines Namens hängen würde.

Zu guter letzt

Wenn du unsicher im Umgang mit deinem Auftritt oder deinem Auftreten im Internet bist, stehe ich dir gerne mit einem Coaching zur Seite. Wir können gemeinsam deine Einstellungen durchsprechen und vornehmen. Außerdem werde ich gemeinsam mit dir deinen Weg zur Facebooknutzung erarbeiten. Damit du alle Vorteile souverän nutzen kannst und damit du dich mit deiner Öffentlichkeit und deiner Sichtbarkeit wohl fühlst. Wie wär’s? mehr dazu findest du hier unter Coaching oder melde dich einfach direkt bei mir unter sabine@cat-competence.de

Und, wie hältst du es mit der Beziehungspflege auf Facebook?

Wie immer freue ich mich über dein Feedback per E-Mail an miau@cat-competence.de